Swissterminal-Containerterminal-Ottmarsheim
Drei Häfen rund um Mulhouse werden künftig von der Swissterminal-Tochter Alsaceterminal betrieben (© Swissterminal)
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Swissterminal übernimmt mit der neu gegründeten Gesellschaft Alsaceterminal den Betrieb von drei französischen Binnenhäfen am Rhein und will die Logistikkapazitäten im Dreiländereck ausbauen. Auch die Binnenschifffahrt soll eine wichtige Rolle spielen

Im Laufe des Jahres 2021 will Swissterminal aus Frenkendorf den Betrieb der drei französischen Binnenhäfen Ottmarsheim, Huningue-Village-Neuf und Ile Napoléon übernehmen. Das Unternehmen hatte zuvor eine internationale Ausschreibung gewonnen. Den Betrieb übernimmt die neue Gesellschaft Alsaceterminal.

Swissterminal muss den jetzigen Standort in Basel-Kleinhueningen ersetzen, der wegen des geplanten Großterminals Gateway Basel Nord spätestens 2029 geschlossen wird. »Verglichen mit dem kleinen Terminal in Basel sind die Entwicklungsmöglichkeiten hier endlos«, sagt Roman Mayer, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Swissterminal.

Bei Alsaceteam handelt es sich um ein Joint Venture mit den französischen Seehäfen Le Havre und Marseille-Fos. Als Teil dieser öffentlich-privaten Partnerschaft übernimmt Alsaceteam 39 % der Anteile an Euro Rhine Ports, dem Nachfolger der früheren staatlichen Hafengesellschaft Ports de Mulhouse Rhin.

Euro Rhine Ports ist der neue Konzessionär in den Häfen von Ottmarsheim, Huningue-Village-Neuf und Ile Napoléon. Mehrheitsaktionär von Euro Rhine Ports ist das Syndicat Mixte des Ports du Sud-Alsace, das sich aus fünf öffentlichen Partnern zusammensetzt.

Mehr Güter aus Dreiländereck

»Swissterminal und seine Partner verbessern damit die innereuropäischen Transportverbindungen für die Speditionsbranche in der Dreiländereckregion«, heißt es. Die neuen Partner versprechen eine bessere Bahnanbindung an die Seehäfen Le Havre und Marseille-Fos. Gleichzeitig werde das Angebot per Binnenschiff nach Rotterdam und Antwerpen erweitert.

Seit dem 1. Januar bieten Swissterminal und der Partner DP World bereits einen Containershuttle mit zwei wöchentlichen Rundläufen zwischen Basel und den Häfen Rotterdam sowie Antwerpen über den DP World-Standort Germersheim an. »Unser Ziel ist es, die Auslastung und Effizienz der drei Häfen deutlich zu erhöhen«, so Mayer.

Ottmarsheim, am Rhein 15 km nordöstlich von Mulhouse gelegen, ist der größte der drei Häfen auf einer Fläche von 132 ha. Die Jahreskapazität des trimodalen Containerterminals (Bahn/Barge/Lkw) mit direktem Bahnanschluss beträgt derzeit ca. 200.000 TEU, kann aber noch ausgebaut werden. Mit dem neuen Betreiber soll dieser Containerhafen weiter in die Transportnetzwerke von Swissterminal und des Partners DP World integriert werden. Neben dem direkten Schiffsverkehr nach Rotterdam und Antwerpen werde der Hafen von direkten Bahnverbindungen nach Le Havre und Marseille sowie von Verbindungen über Birsfelden (Schweiz) nach Genua (Italien) und China profitieren, heißt es.

Der derzeitige Schüttguthafen in Huningue-Village-Neuf, ca. 35 km südöstlich von Mulhouse gelegen, soll bis 2025 zu einem trimodalen Umschlagplatz (Bahn/Schiff/Lkw) für den Containerverkehr mit der Schweiz ausgebaut werden. Das Terminal grenzt direkt an Basel (Schweiz) und Weil am Rhein (Deutschland). In der ersten Bauphase werden 240 m Kailänge und über 2 ha an Containerstellflächen hinzukommen, heißt es. Weitere 160 m Kailänge und die Schaffung von zusätzlichen 1,5 ha Stellfläche seien geplant. Ziel ist eine Jahreskapazität von mehr als 100.000 TEU. Huningue-Village-Neuf wird die bestehenden Containerumschlagsanlagen von Swissterminal in Basel-Kleinhue­ningen ersetzen.

Der dritte Standort im Industriegebiet Ile Napoléon liegt etwas außerhalb der Stadtgrenzen von Mulhouse am Rhein-Rhône-Kanal. Er soll auch künftig für den konventionellen Umschlag von Massengütern und Treibstoffen dienen.

Husser wird CEO

Die neue Betreibergesellschaft Alsaceterminal wird die bisherigen Mitarbeiter übernehmen. Als CEO wurde Lionel Husser berufen, der zuvor zehn Jahre lang die Containerterminals des Port Autonome de Strasbourg leitete und vier Jahre lang stellvertretender Generaldirektor der elsässischen Tochtergesellschaft der Group Charles Andre (GCA) war. (fs)