Drei Viertel der deutschen Binnenhäfen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG).
Im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) hat das BAG die öffentlichen Binnenhäfen im Land nach der aktuellen Auslastung vorhandener Gewerbe-, Industrie-, Containerumschlags- und Güterumschlagsflächen, Umschlaganlagen, Bürogebäude, Lagerhallen und Verkehrsinfrastrukturen befragt.
Dabei hätten rund drei Viertel der an der Studie beteiligten Binnenhäfen in Bezug auf mindestens ein Kriterium eine 100%-ige Auslastung gemeldet. Lediglich rund 25% der befragten Häfen verfügen demnach in allen Bereichen noch über Kapazitätsreserven. Generell zeigten die Befragungsergebnisse, dass die Inanspruchnahme von Infra- und Suprastrukturen in größeren Binnenhäfen höher ausfällt als in kleineren Häfen.
Rund ein Drittel der befragten Binnenhäfen plant eine Erweiterung ihres Hafenareals in den nächsten Jahren. Die geplanten Flächenerweiterungen dienen insbesondere der Vergrö-ßerung von Containerumschlagflächen und Umschlaganlagen sowie dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.
Rund die Hälfte der Binnenhäfen haben aktuell Schwierigkeiten mit der Einhaltung zumeist mehrerer Umweltvorschriften. In diesem Zusammenhang wurden besonders häufig die Einhaltung von Lärmgrenzwerten und die Auflagen zum Tier- und Artenschutz genannt. Die meisten dieser Binnenhäfen befürchten, dass sie auch in Zukunft Probleme damit haben.
Das Angebot von Landstrom in öffentlichen Binnenhäfen ist lückenhaft, in vielen Häfen noch nicht existent. Etwas weniger als die Hälfte der befragten Binnenhäfen bieten zurzeit noch keinen Landstromanschluss an ihren Liegestellen an. Ein Gutteil der Häfen möchte jedoch in den nächsten Jahren Investitionen in die Landstromversorgung vornehmen. Eine Bereitschaft, künftig in mobile Stromgeneratoren (Powerpacks) zu investieren, war eher bei größeren Binnenhäfen erkennbar.