Nach Jahren eines steilen Anstiegs im Containerumschlag ist die Aufholjagd Antwerpens auf Rotterdam vorerst gestoppt.
Zwar konnte der belgische Hafen seinen Gesamtumschlag im Jahr 2021 auf 240 Mio. t und damit um 3,8% gegenüber dem Vorjahr steigern. Doch der Zuwachs erfolgte eher bei Stück- und Schüttgut wie auch bei RoRo-Verkehren. Im Containergeschäft, wo Antwerpen in den vergangenen Jahren stärker als jeder andere Hafen der Nordrange zugelegt hatte, gab es hingegen die erste kleinere Delle.
Der abstand auf Rotterdam als größtem europäischen Umschlagplatz vergrößert sich damit. Während die Niederländer bereits vor Jahresende die neue Rekordmarke von 15 Mio. TEU geknackt hatten, konnte der belgische Konkurrent mit 12,02 Mio. TEU (-0,1%) lediglich den Status quo halten. In Tonnen lag das Minus bei -0,5%.
Konventionelles Stückgut wuchs um satte 73,6%. Im Jahr 2021 konnte dieses Segment mit 11,5 Mio. t den höchsten Umschlag der letzten zehn Jahre verzeichnen. Der Hauptgrund dafür ist der starke Umschlag von Stahl (+81%), der wichtigsten Produktgruppe in diesem Segment. Der RoRo-Umschlag stieg im Vergleich zu 2020 um 13,9% in Tonnen. Die Anzahl der Fahrzeuge, sowohl neue als auch gebrauchte, wuchs ebenfalls gegenüber 2020 (+8%), liegt aber immer noch -15% unter dem Niveau von 2019.
Der Umschlag von Schüttgut stieg 2021 um 15,1%, insbesondere getrieben durch größere Mengen an Düngemitteln. Der Umschlag von Flüssigmassengut nahm um 3,1% zu. Der starke Anstieg bei Benzin glich den starken Rückgang bei Diesel und Heizöl aus. Der Umschlag von Chemikalien verzeichnete mit einem Plus von 12,9% sein bisher bestes Jahr.