Die niederländische Kooiman Marine Group hat vom österreichischen Energiekonzern Verbund Hydro Power einen Auftrag für einen neuen Schubschlepper bekommen.
Der Schubschlepper soll einen doppelten Zweck erfüllen, wie Kooiman jetzt bekannt gab: den Transport von »Split Hopper Barges« erleichtern und als Eisbrecher auf der Donau in Österreich fungieren.
Im Vorfeld hatten die Niederländer »in enger Zusammenarbeit mit Verbund Hydro Power« ein Konzeptdesign entwickelt. Verbund ist ein führender Stromversorger in Österreich und betreibt 10 Wasserkraftwerke an der Donau. Der Konzern benötigt einen Schubschlepper für Schuten, die für die Instandhaltung des Kiesbetts um die Dämme herum eingesetzt werden.
Das Schiff sollte stark genug sein, um stromaufwärts schieben zu können, so die Bedingung. Jiri de Vos, leitender Ingenieur bei Kooiman, gab Einblicke in den Prozess: »Zunächst hat Verbund eine Marktuntersuchung mit einem Konzeptentwurf durchgeführt. Es wurde schnell klar, dass das Schiff eine sehr hohe Schubkraft in sehr flachem Wasser entwickeln muss. Aufgrund unserer Erfahrung mit der Konstruktion und dem Bau von vier leistungsstarken Schubschleppern für Veerhaven und den sehr wendigen Arbeitsschiffen »Zwerver 2 und 3« konnten wir einen geeigneten Entwurf vorschlagen.«
»Sicherlich kein Schiff von der Stange«
Daten des Schiffes
Länge (über alles): 40.00 m
Länge (bpp): 40.00 m
Breite (über alles): 11.40 m
Tiefe: 3.40 m
Tiefgang: 1.75 m
Unterbringung: 5 Personen
Neben dieser Hauptaufgabe wird der Schubschlepper auch zum Eisbrechen eingesetzt, um die Ansammlung von Treibeis an den Dämmen zu verhindern. Er soll so »vorbereitet« werden, dass er in Zukunft »problemlos« auf Wasserstoff als Antriebsmittel umgestellt werden kann. »Es wird sicherlich kein Schiff von der Stange sein«, so de Vos weiter.
Christian Sagat, zuständig für die Flotte bei Verbund, lobte die Zusammenarbeit: »Als wir eine Vision für das neue Schiff entwickelten, haben wir eine Umfrage unter potenziellen Werften durchgeführt und die Kooiman Marine Group als idealen Partner für unser Projekt identifiziert.« Sie habe bereits die erfolgreichen Veerhaven-Schlepper entworfen und gebaut. »Bei unseren ersten Gesprächen spürten wir die Bereitschaft von Kooiman, mit uns ein Schiff zu entwickeln, das für den Transport und die Integration von kohlenstofffreien Energiequellen geeignet ist und in Zukunft leicht angepasst werden kann«, so Sagat weiter.
Zunächst soll Kooiman den Entwurf im Detail ausarbeiten. »Danach können wir die meisten Arbeiten im eigenen Haus erledigen, wie z. B. den Innenausbau des Schiffes, die Rohrleitungen, die Bearbeitung der Propellerwellen und die Ausrüstung in einer unserer drei Werften«, so de Vos.