Salzgitter, Stichkanal, Spatenstich, Wissing, Weil, Oelmann
(v.r.): Olaf Lies (Wirtschaftsminister Niedersachsen), Eric Oehlmann (Leiter GDWS), Bundesminister Volker Wissing, Ministerpräsident Stephan Weil, Martin Staats (Präsident BDB), Birgit Potrafki (CFO Salzgitter AG) Frank Schreiber (CEO Johann Bunte) © WSV
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Der erste Spatenstich ist gesetzt – der Ausbau des Stichkanals Salzgitter kann beginnen. Die Kosten des Projekts liegen bei 320 Mio. €.

Für den symbolischen Baustart war eigens Bundesverkehrsminister Volker Wissing angereist. Er startete gemeinsam mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und dem Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), Eric Oehlmann, den Ausbau des Stichkanals Salzgitter.

Nach Abschluss der Arbeiten können Binnenschiffe und Schiffsverbände mit einer Abladetiefe von 2,80 m den Stichkanal befahren und klimaschonend schwere und sperrige Güter transportieren. Dazu zählen neben Stahlprodukten für das Stahlwerk beispielsweise auch Transformatoren und Turbinen.

»Der Bund investiert hier mit 210 Mio. € massiv in den Ausbau unserer Binnenwasserstraßen«, so Wissing. Gleichzeitig handelt es sich den Angaben zufolge um eines der ersten komplett digital geplanten Projekte, das später teilautonom betrieben werden wird. »Damit wird das ein echter Meilenstein für die Binnenschifffahrt, die Region, die Wirtschaft und nicht zuletzt den Klimaschutz«, sagte der FDP-Politiker.

Hamburg und Hannover investieren in Salzgitter

Der rund 15 km lange Stichkanal Salzgitter ist über den Mittellandkanal auch an das Ruhrgebiet und die Überseehäfen angebunden. Für das Land Niedersachsen und die Freie und Hansestadt Hamburg ist er ein wichtiger Standortfaktor. Beide Länder beteiligen sich darum auch finanziell am Ausbau, so dass insgesamt rund 320 Mio. € investiert werden.

Rund 2,8 Mio. t Güter werden pro Jahr auf dem Stichkanal transportiert. Der Hafen Salzgitter-Beddingen ist zudem der größte Binnenhafen Niedersachsens. »Das zeigt die große Bedeutung der Wasserstraße für den Industriestandort Salzgitter und das Hinterland«, so Ministerpräsident Weil.

Schleusen werden digitalisiert

Das Großprojekt umfasst neben dem Ausbau der Kanalstrecke nach Salzgitter auch die Neubauten der Schleusen Wedtlenstedt und Üfingen durch das Wasserstraßen-Neubauamt Hannover. Für die Baumaßnahmen an der Kanalstrecke ist das Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt zuständig. Während der Baumaßnahmen soll der Schiffsverkehr weiterlaufen.

Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: »Mit der digitalen Realisierung und Fernsteuerung der Schleuse Wedtlenstedt setzen wir ein markantes Zeichen mit Vorbildcharakter für viele weitere Projekte.«

Die Vorarbeiten zum Ausbau des ersten Streckenabschnittes des Stichkanals Salzgitter hatten bereits im Januar dieses Jahres mit wasser- und landseitigen Kampfmittelsondierungen begonnen. Als nächstes erfolgen Spundwandarbeiten an den Brücken innerhalb des Streckenabschnittes. Anschließend folgen Erd-, Nassbagger- und Deckwerksarbeiten.