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Seit 2019 wollen Nordrhein-Westfalen und die Provinz Zuid-Holland mit der Initiative „Rh2ine“ die Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt entlang des Rhein-Alpen-Mittelmeer-Raums vorantreiben. Jetzt wurde ein wichtiger neuer Schritt gemacht.

Auf der Jahreskonferenz in Duisburg wurde die Einrichtung eines „koordinierenden Sekretariats“ bei der Wissens- und Kooperationsplattform WaterstofNet in Belgien beschlosen.

So soll die Initiative eine feste Anlaufstelle erhalten. Sechs Regionen und drei Häfen werden die neue Struktur finanziell unterstützen. Weitere Meilensteine der Konferenz waren laut der landeseigenen Organisation NRW.Energy4Climate: „Zusätzliche Förderungen sind angekündigt und das erste grenzüberschreitende Wasserstoffschiff steht kurz vor der Jungfernfahrt.“

Die Fertigstellung des neuen mit Wasserstoffantrieb ausgestatteten Binnenschiffs für die Langstrecke ist ein wichtiger Schritt für die Initiative: Am 8. November verkehrt das Containerschiff „Letitia“ erstmals grenzüberschreitend auf der rund 240 km langen Strecke zwischen Rotterdam und Duisburg. Grundlage für einen reibungslosen Verkehr des Schiffs auf dieser strategisch wichtigen Strecke ist ein Pool an wasserstoffgefüllten Containern, sogenannte H2TankTainer, zur Betankung.

Die Beschaffung der ersten H2TankTainer hat das Land NRW mit 4,5 Mio. € gefördert. Die Ambitionen für das Projekt wurden zudem von niederländischer Seite bekräftigt: Im Rahmen ihres Klimafonds sollen circa 200 Mio. € für die Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt zur Verfügung stehen.

„Rh2ine“: Wasserstoff-Antriebe im Fokus

Silke Krebs, Staatssekretärin im NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerium, sagte: „Der Rhein ist eine wichtige Lebensader für die Industrie und die Bevölkerung. In Nordrhein-Westfalen wird ein Viertel der Güter mit Binnenschiffen transportiert. Die Einrichtung eines emissionsfreien Transportkorridors ist daher von enormer Bedeutung. Die grenzüberschreitende Initiative RH2INE leistet hier einen wichtigen Beitrag, um durch den Einsatz und die Verbreitung von Wasserstoff die Antriebswende voranzutreiben und die Verlagerung des Warenverkehrs auf den Rhein klimaschützend zu ermöglichen.“

Mit der „Letitia“ wird das erste wasserstoffbetriebene Binnenschiff zwischen Rotterdam und Duisburg verkehren. Mit der Förderung der H2TankTainer habe man einen entscheidenden Beitrag dazu leisten können. „Darüber hinaus ist das wachsende Netzwerk von RH2INE ein großer Erfolg“, so Krebs weiter. Heute sind sechs Länder und mehr als 40 Partner aus dem öffentlichen und privaten Sektor daran beteiligt. Dies zeige die Bedeutung der wasserstoffbetriebenen Binnenschifffahrt in Europa.

Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate, zeigte sich erfreut über den Projektfortschritt: „In den letzten Jahren haben wir gemeinsam einiges erreicht: Drei wasserstoffbetriebene Binnenschiffe wurden bereits realisiert. Nun steht die Einweihung des ersten grenzüberschreitenden Schiffs zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden kurz bevor. Unser starkes internationales Netzwerk wird ab sofort durch eine eigene Geschäftsstelle unterstützt.“ Mit WaterstofNet habe man einen renommierten Partner gefunden, der in Zukunft die Koordination der Aufgaben in diesem Rahmen übernimmt. „Mit dem Engagement unserer Partner planen wir nun, Umrüstung, Bau und Einsatz von weiteren wasserstoffbetrieben Schiffen noch gezielter voranzutreiben und zu fördern”, so Mildenberger.