Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hat die wegen eines akuten Personalmangels verhängte Sperrung der Schleuse Geesthacht massiv kritisiert.
Für zwei Tage – gestern und heute – hatte die Wasserstraßenverwaltung (WSV) für die Schleuse Geesthacht eine Sperrung von täglich acht Stunden zwischen 13:00 und 21:00 Uhr verhängt. Grund: Personalmangel »aufgrund von Krankheit und Urlaub des verfügbaren Betriebsdienstpersonals«. Außerdem müssten die Arbeitszeit- und Ruhezeitregelungen eingehalten werden. Daher könne eine Schicht nicht besetzt werden.
Diese Sperrung komme für die Binnenschifffahrt zur absoluten Unzeit, moniert der BDB. Gerade erst sei das Schiffshebewerk Lüneburg nach einem Schaden am Elb-Stauwehr für mehrere Tage außer Betrieb genommen worden. Der Hafen Hamburg und weite Teile des Nordens seien dadurch vom Binnenschiffsverkehr abgeschnitten. Bis zu 90 Schiffe mussten im Elbe-Seitenkanal warten – hohe Verdienstausfälle waren die Folge.
Nach Ansicht des BDB ist es unabdingbar, dass die GDWS tragfähige »Notfallkonzepte« entwickelt, um die Bedienung der Anlagen und damit die Schiffbarkeit der Flüsse und Kanäle auch in akuten Personalsituationen in den einzelnen Amtsbereichen aufrechtzuerhalten. In einem »Brandbrief« direkt an den Präsidenten der GDWS, Hans-Heinrich Witte, nennt es der Verband »absolut unzumutbar«, wenn zusätzlich zu den zahlreichen technisch bedingten Schleusensperrungen infolge der maroden Infrastruktur nun auch noch personalbedingte Sperrungen hinzukommen.
»Es ist die Aufgabe der GDWS, gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium dafür Sorge zu tragen, dass die Schleusen im Rahmen ihrer Betriebszeiten bedient werden können«, heißt es beim BDB. Anders seien Planbarkeit und Verlässlichkeit des Schiffsverkehrs nicht gewährleistet.