Auf der Maasvlakte in Rotterdam ist eine Werkstatt für Lokomotiven eröffnet worden. Damit wird ein weiterer Anreiz geschaffen, Güter zu und aus Europas größtem Seehafen per Bahn zu transportieren.
Der Locomotive Workshop Rotterdam (LWR) ist ein Joint Venture von Siemens Mobility und der Zug-Leasing-Gesellschaft Mitsui Rail Capital Europe (MRCE). In der Hightech-Werkstatt können alle Lokomotivtypen gewartet, repariert und zertifiziert werden. Einzigartig für die Niederlande seien zudem die Testgleise mit Oberleitung, die mit allen in Europa gängigen Netzspannungen der Eisenbahnstrecken versorgt werden könnten, so der Hafenbetrieb Rotterdam.
Die Werkstatt verfu?gt u?ber acht Parkgleise und sechs Arbeitsgleise und ist u?ber eine im Hauptgleis befindliche Weiche mit dem Eisenbahnnetz verbunden. Über zwei parallele Schienenwege erreichen und verlassen die Lokomotiven das Gelände. Mit einer beweglichen Bu?hne werden ankommende Loks auf das richtige Gleis gesetzt. Bevor sie in die Werkstatt einfahren, werden die Schienenfahrzeuge erst in einer Wäscherei gereinigt. Auf der Unterflur-Radsatzdrehmaschine können die Eisenbahnräder mit einem Profil versehen werden.
Die Eröffnungsfeierlichkeiten fanden in Anwesenheit von Vertretern des Lokomotivherstellers Siemens Mobility, von MRCE, des Schienenbetreibers ProRail und des Hafenbetriebs Rotterdam statt.
Rotterdam will Schienentransporte erhöhen
Von Rotterdam aus werden die meisten Container bisher per Lkw zu ihrem Zielort transportiert. Das sorgt fu?r eine hohe Belastung der Autobahnen rund um Rotterdam und anderswo. Der Hafenbetrieb Rotterdam, Behörden und die im Hafen ansässige Wirtschaft verfolgen das Ziel, den Anteil des Schienenverkehrs im europäischen Gu?terverkehr weiter zu steigern.
Anhand einer Vielzahl von Projekten setzt sich der Hafenbetrieb Rotterdam daher dafu?r ein, dass mehr Container u?ber die Schiene und die Binnenschifffahrt transportiert werden. Auf diese Weise können Betreiber ihre Logistik optimieren und ihre Aufenthaltsdauer im Hafen minimieren.