Wenn die erste vollelektrische Fähre Neuseelands in naher Zukunft den Hafen von Wellington verlässt, sorgen Lithium-Ionen-Akkus von XALT Energy dafür, dass die Passagiere eine emissionsfreie und leise Fahrt erleben
Die neue, 19 m lange und 7 breite Katamaran-Fähre mit einer Kapazität von 135 Passagieren wird Teil der Flotte des East by West Wellington Harbour Ferry Service und täglich etwa neun Fahrten zwischen Queens Wharf und Days Bay absolvieren. Hochleistungsbatterien von XALT sorgen dabei für eine rauch- und emissionsfreie Energiequelle, die optimal auf die Anforderungen eines künftig viel genutzten Schiffes abgestimmt wurde.
Verantwortlich für die Integration der Batterien auf dem Schiff ist die McKay Group, ein auf nachhaltige Transportlösungen spezialisiertes Elektrotechnikunternehmen. Insgesamt wurden 72 flüssigkeitsgekühlte XMP 76P-Lithium-Ionen-Batteriepacks an Bord installiert, die rund 550 kWh Energie liefern, hohe Entlade- und Laderaten und eine lange Lebensdauer bieten.
In einem Land, das für seine natürliche Schönheit und seinen Fokus auf Nachhaltigkeit bekannt ist wie Neuseeland, stellt die Fähre einen Meilenstein der Schifffahrt dar. »Wir sind stolz darauf, dass wir bei diesem Projekt eine so entscheidende Rolle spielen«, sagt Felix Nelius, Sales and Application Engineering für Batterie-Systeme bei XALT Energy. »Das Projekt unterstreicht unser Bestreben, emissionsfreie Transportlösungen auf der ganzen Welt zu fördern.«
Das auf der Fähre eingesetzte Batteriesystem wird zwei Elektromotoren antreiben. Die Fähre kann dadurch eine Betriebsgeschwindigkeit von 20 kn erreichen und zwischen den Ladevorgängen eine Stunde lang kontinuierlich auf dem Wasser betrieben werden. Nach dem Anlegen können die Batterien innerhalb von 15 min aufgeladen werden.
Aufgrund des Designs und der beim Bau des Katamarans verwendeten Materialien – unter anderem hat er leichte, schlanke Verdrängerrümpfe aus Kohlefaser – war den Ingenieuren der McKay Group die Modularität des Systems besonders wichtig. Letztlich wurden die XMP 76P-Packs auf zwei Batterieräume aufgeteilt und miteinander vernetzt.
Die neue Fähre kostet rund 4 Mio. NZ$ (2,4 Mio. €). Die Investition zahlt sich aber nicht nur fürs Klima aus: Denn die Betriebskosten liegen umetwa 60 % niedriger als bei den Diesel-Schiffen der Fährgesellschaft, die insgesamt etwa 250.000 l fossilen Kraftstoff pro Jahr verbrauchen.
Nelius geht davon aus, dass sich aus der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der McKay Group weitere Projekte ergeben werden. »Unsere Unternehmen haben beide das Ziel, Kunden auf der ganzen Welt nachhaltige Energieoptionen anzubieten.« RD
Freudenberg Sealing Technologies
Freudenberg Sealing Technologies (FST) ist ein weltweiter Marktführer für Anwendungen in der Dichtungstechnik und der Elektromobilität und ein bewährter Zulieferer wie auch Entwicklungs- und Servicepartner für Kunden in der Industrie. Im Geschäftsjahr 2020 erzielte Freudenberg einen Umsatz von rund 2 Mrd. € und beschäftigte rund 13.000 Mitarbeiter.
XALT Energy ist seit Dezember 2018 ein Tochterunternehmen der FST, hat seinen Unternehmenssitz aber weiterhin in Midland im US-Bundesstaat Michigan. Die Firma produziert großformatige Lithium-Ionen-Systeme und verfügt über eine eigene Zellfertigung. Für zwei Hybrid-Fähren der britischen Fährgesellschaft P&O werden in Zusammenarbeit mit ABB Batteriesysteme geliefert.