Der finnische Technologiekonzern Wärtsilä hat eine mobile Batteriecontainerlösung entwickelt, die es Binnenschiffen ermöglicht, emissionsfrei zu fahren. Das erste Schiff mit dieser Antriebslösung – die »Alphenaar« ist seit gestern in Betrieb.
Der erste Auftrag, der drei Einheiten umfasst, wurde von Zero Emission Services (ZES) erteilt, einem niederländischen Unternehmen, das 2020 von der ING Bank, dem Energie- und Technikdienstleister Engie, dem Hafen von Rotterdam und Wärtsilä gegründet worden war. Zwei Batterie-Container wurden im Juni 2021 geliefert, teilt Wärtsilä mit.
Das erste mit Batteriecontainern ausgestattete Schiff, die »Alphenaar« (104 TEU), hat jetzt den Betrieb auf dem Korridor Zoeterwoude – Alpherium – Moerdijk in den Niederlanden aufgenommen. Das Schiff transportiert Bier für Heineken, den ersten Kunden für diesen Dienst. Das System ermöglicht es, rein elektrisch zu fahren. Die Container können ausgetauscht und an Land mit Energie aus erneuerbaren Quellen aufgeladen werden.
»Innerhalb des niederländischen Verkehrssektors ist die Binnenschifffahrt für 5% der CO2-Emissionen verantwortlich. Durch die Umstellung von Diesel- auf Elektroantrieb kann ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens getan werden«, sagt Willem Dedden, CEO von ZES. Schiffe, die den ZES-Service nutzen, können pro Jahr rund 1000 t CO2 und 7 t NOx einsparen
»Wärtsilä hat sich verpflichtet, alle Bemühungen um die Dekarbonisierung der Schifffahrt zu unterstützen. Diese Initiative ist ein Teil davon«, sagt Torsten Büssow, Director Electrical & Power Management System, Wärtsilä Marine Power.
Der Wechselbatteriecontainer ist laut Wärtsilä vollständig mit Sicherheitssystemen ausgestattet, einschließlich eines bordeigenen Brandschutzsystems. Er ist für die Fernüberwachung angeschlossen. Die Betriebs- und Zertifizierungsversuche wurden ab Ende August 2021 durchgeführt.
Das Konzept, das vom niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft gefördert wird, basiert auf einem Netz von frei zugänglichen Ladepunkten. Hier können verbrauchte Batteriecontainer gegen voll aufgeladene Ersatzbatterien ausgetauscht werden. Es wurde ein »Pay-per-Use«-Modell eingerichtet, bei dem ZES nur die Kosten für die verbrauchte erneuerbare Energie in Rechnung stellt. Dadurch bleiben die Betriebskosten des Schiffes wettbewerbsfähig, heißt es.