Die drei Unternehmen Jastram, Kadlec & Brödlin und Tesvolt wollen künftig gemeinsam maßgeschneiderte elektrische Schiffsantriebe entwickeln. Ein E-»Spatz« als Prototyp wird bereits gebaut und soll anschließend in Serie produziert werden
Auf der Fachmesse »Shipping | Technics | Logistics« in Kalkar haben drei Unternehmen eine Kooperation besiegelt. Jastram, Kadlec & Brödlin und Tesvolt wollen kleine Arbeitsschiffe, Fähren und Passagierschiffe mit elektrischen Antriebssystemen ausstatten. Mit dem sogenannten E-»Spatz«, einem Arbeitsschiff für Wasser- und Schifffahrtsämter, hat die neue Industrie-Allianz bereits einen ersten Anwendungsfall und stellt dafür nach eigenen Angaben einen »passgenauen vollelektrischen Schiffsantrieb zur Verfügung«.
Bei den neuen Partner handelt es sich um Kadlec & Brödlin, einen der ältesten Schifffahrtsintegratoren, Jastram als Anbieter von Hochqualitäts-Ruderpropellern und den Batteriespeicher-Experten Tesvolt. »Durch die Kooperation können wir wirklich jedes Schiff zuverlässig und sicher mit einem elektrischen Anrieb ausstatten«, erklärt Christian Kadlec, Geschäftsführer von Kadlec & Brödlin. Bisher habe es nur Standardlösungen auf dem Markt gegeben, künftig sollen individuelle Lösungen für die Binnenschifffahrt möglich sein. »Das macht das große Produktportfolio aller Partner möglich.«
Neben einem sicheren und zuverlässigen Betrieb dank der hochwertigen Komponenten soll auch der Preis stimmen. So fertigt Tesvolt alle Stromspeichermodelle in Großserie am Standort Wittenberg, dies ermögliche kostengünstige Angebote. Dank der hohen Energiedichte von 200 Wh/l brauchten die Module deutlich weniger Platz als herkömmliche Stromspeicher«, sagt Kilian Hoffmann, Business Development Manager bei Tesvolt. Dazu gebe es eine Kapazitätsgarantie von zehn Jahren, bei anderen Anbietern seien es nur zwei.
Für das Wasser- und Schifffahrtsamt in Brandenburg an der Havel haben die drei Partner bereits einen maßgeschneiderten E-Antrieb für das Arbeitsschiff E-»Spatz« konzipiert. Ein Prototyp wird derzeit bei der Schiffswerft Bolle in Derben (Sachsen-Anhalt) gebaut. 100 weitere Arbeitsschiffe für Wasser- und Schifffahrtsämter in Deutschland sollen folgen. KF