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Ab November sollen im Hamburger Hafen Umfuhren per Feederschiff den Straßenverkehr entlasten. Dabei sollen Fahrzeuge von Unifeeder zum Einsatz kommen.

Der zum arabischen DP World-Konzern gehörende Carrier ist eine Partnerschaft mit dem Softwarehaus Dakosy und der Interessengemeinschaft Hamburger Linienagenten (DIHLA) eingegangen. Zu den angestrebten Zielen zählen die Entlastung der Hafeninfrastruktur durch weniger Lkw-Fahrten zwischen den Terminals, kürzere Wartezeiten an den Terminals und ein damit verbundener geringerer CO2-Ausstoß. Es wurde ein digitaler Prozess geschaffen, der auch die zollrechtliche Behandlung abbildet, heißt es jetzt in einer Ankündigung.

Täglich finden im Hamburger Hafen im großen Stil Transhipment-Containerumfuhren per Lkw statt, die nicht am gleichen Terminal weiterverladen werden. Insgesamt zählte der Hafen Hamburg in 2021 etwa 3,3 Mio. TEU Transhipments-Umschläge, wobei nicht jeder Umschlag eine Umfuhr nach sich zieht. »Durch schiffsbezogene Umfuhren können jährlich mehrere tausend Container von der Straße geholt werden. Jeder Container, den wir über die Wasserstraße bewegen, bedeutet eine Einsparung an C02«, sagt DIHLA-Geschäftsführer Alexander Geisler.

50% Verlagerungschancen

Für diese Containerumfuhren sehe man ein hohes Verlagerungspotenzial von der Straße auf die Wasserstraße, indem wir bestehenden Schiffsraum nutzen. »Als größter Feedercarrier in Nordeuropa haben wir in Hamburg bis zu 85 Terminalanläufe pro Woche und damit ausreichend Kapazitäten, zusätzliche Container auch innerhalb des Hafens zu transportieren«, sagte Florian Pein, Area Director West and Central Europe bei Unifeeder das Konzept.

Der daraus entwickelte Service umfasst Containerumfuhren per Feederschiff zwischen den HHLA Terminals CTA, CTT und CTB sowie Eurogate und in Kürze auch dem Süd-West Terminal. Mittelfristig strebt Unifeeder an, auf diesem Weg 50 % seiner Transhipment-Umfuhren vom Lkw auf Feedercarrier zu verlagern. Diese Alternative ist für Pein von besonderer Bedeutung, auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bei den Lkw-Fahrern: »Wir spüren die Auswirkungen der seit Jahren rückgängigen Nachwuchszahlen im Lkw-Fahrerbereich. Dies führt stetig zu erheblich fehlenden Umfuhrmöglichkeiten und langen Wartezeiten im Hamburger Hafen.«