Auf der Hunte kam es gestern Morgen zu einem gefährlichen Eingriff in den Schiffsverkehr. Nachdem vorsätzlich Leinen auf einem Binnenschiff gelöst wurden, kollidierte dieses mit einem Seeschiff.
Gegen 08:15 Uhr löste ein 45-jähriger in Höhe des Kraftfuttermischwerkes die Leinen eines Binnenschiffes und ließ sich mit dem Schiff auf der Hunte treiben.
Aufgrund der Tidenströmung der Seeschifffahrtsstraße vertrieb das Schiff gegen ein weiter östlich liegendes Seeschiff. Die Besatzung des Binnenschiffes wurde durch den Anprall auf das Seeschiff geweckt. Dem Schiffsführer gelang es, sein Fahrzeug wieder an die Spundwand zurück zu navigieren.
Aufprall auf der Hunte »kein Kavaliersdelikt«
Durch die eintreffende Polizei Oldenburg konnten die Personalien des Täters erhoben werden. Beamte der Wasserschutzpolizei Brake ermittelten im Anschluss auf beiden beteiligten Schiffen. Der durch den Anprall verursachte Schaden liegt nach ersten Einschätzungen im unteren fünfstelligen Bereich. Der Polizei zufolge sieht das Gesetz für Fälle wie den hier aufgezeigten eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor.
Oldenburg wird jährlich von etwa 4000 Schiffen durchquert, von denen mehr als 1.000 hier insgesamt ca. 1,2 Mio. t Ladung abgeben oder aufnehmen. Am Wochenende dienen die Kaimauern vielen Binnenschiffern als Übernachtungsplatz.
Die Wasserschutzpolizei Brake weist aus diesem Anlass darauf hin, dass auf den Schiffen Menschen arbeiten und leben. Im heutigen Fall wurden drei Menschen auf dem Binnenschiff in Gefahr gebracht, darunter ein neunjähriges Kind. Auch auf dem Seeschiff haben fünf Menschen in unmittelbarer Nähe des Aufpralls unter Deck geschlafen und gearbeitet. Taten wie diese seien kein Kavaliersdelikt und würden durch die Polizei konsequent verfolgt, teilt die Polizei mit.