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In Brunsbüttel ist das neue, in Schwerden gebaute Lotsenversetzschiff „Kehdingen“ getauft worden.

Taufpatin war Martina Kohlhaas, Unterabteilungsleiterin in der Abteilung Wasserstraßen und Schifffahrt im BMDV, die die Staatssekretärin Susanne Henckel vertrat.

Die Einrichtung und die Unterhaltung des Seelotswesens und die Aufsicht darüber ist Aufgabe des Bundes, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Die Tätigkeiten, die im Rahmen des Versetzdienstes zu leisten sind, ist Aufgabe der Bundeslotsenkammer, die dafür den Lotsbetriebsverein e.V. gegründet hat und mit Bundesmitteln ausgestattet wird.

Die Seelotsen beraten die Schiffsführungen in engen und verkehrsreichen Gebieten und führen die Schiffe sicher auf ihrem Weg zum Hafen und zurück. Bundesweit gibt es sieben Lotsenbrüderschaften mit insgesamt ca. 800 männlichen und weiblichen Seelotsen.

Das Schiff wird rund um die Uhr im Lotsenversetzdienst im Mündungsgebiet der Elbe eingesetzt, von der Reede Brunsbüttel bis zur Seegrenze Kugelbake – genutzt von zwei Lotsenbrüderschaften, den Elblotsen und den Kanallotsen in Brunsbüttel (NOK1).

Henckel betonte: „Die Seelotsen erfüllen eine äußerst wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Denn sie sorgen nicht nur für die Sicherheit der Schiffsbesatzungen, sondern auch für den Schutz unserer Küsten und der Menschen. Auf der Elbe müssen sie die größten Schiffe der Welt sicher an ihr Ziel bringen. Dafür wollen wir ihnen die bestmögliche Ausrüstung zur Verfügung stellen. Das neue Lotsenversetzschiff ist so konzipiert, dass es den Seelotsen auch bei anspruchsvollen Versetzmanövern maximale Sicherheit bietet.“

Die „Kehdingen“ ist ein Schwesternschiff der „Dithmarschen“ und der „Steinburg“, die seit 2018 im Einsatz sind. Alle drei Schiffe wurden von der schwedischen Werft Docksta Varvet gebaut. Die drei baugleichen Versetzschiffe werden von insgesamt 440 Lotsen in der Elbe im Bereich vor dem Nord-Ostsee-Kanal (Brunsbüttel Range) genutzt.

Das leistungsstarke Stahlschiff mit Aluminiumaufbauten wurde im Auftrag des Bundes gebaut, in enger Kooperation mit Schiffsingenieuren der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der schwedischen Werft und den Lotsen. Bei der Entwicklung des Schiffes wurden die speziellen Anforderungen, z.B. Strömungs- und Wellenverhältnisse des Elbe-Reviers, berücksichtigt ebenso wie die Erfahrungen der Schiffsbesatzung. Die besonderen Eigenschaften des Schiffes und die Rumpfform sind auf die Anforderungen des Einsatzgebiets angepasst. Dazu zählen u.a. sichere Fahrten entlang der Bordwand sowie schnelles Lösen und Abdrehen von den zu besetzenden Schiffen.

Kapitän Erik Dalege, Vorsitzender der Bundeslotsenkammer, sagte: „Die ›Kehdingen‹ komplettiert das Trio der zuverlässigen, speziell für den Einsatz in der anspruchsvollen Brunsbüttel Range konzipierten Lotsversetzfahrzeuge. Mein Dank geht an alle Beteiligten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und des Lotsbetriebsvereins für den gelungenen Abschluss des Projektes.“

Technische Daten „Kehdingen“

  • Länge mit Fender: 28,50 m
  • Breite: 6,35 m
  • Tiefgang: 2,60 m
  • Geschwindigkeit: 26 km/h
  • Antriebsleistung: 895 kW
  • Besatzung: 2 Personen
  • Stahlrumpf/Aufbau Aluminium
  • Hauptantriebsmotor Caterpillar Typ C32 mit Dieselpartikelfilter und Katalysator (SCR)
  • Zwei Hilfsdieselaggregate
  • Verstellpropeller, Bugmanövrieranlage
  • Lotsenaufenthaltsraum/Pantry
  • Decksflächen/Handläufe beheizbar
  • Bergungshilfe