Das Unternehmen uRecycle will im Hafen Rotterdam eine Fabrik für das Recycling und die Wiederverwertung von Batterien errichten.
URecycle gilt als einer der drei führenden Batterierecycler in Europa. Das Unternehmen mit Niederlassungen in Finnland, Schweden und Großbritannien ist kürzlich eine Allianz in den Niederlanden mit Stichting Stibat Services (Stibat), der niederländischen Organisation für die Sammlung von (tragbaren) Batterien, eingegangen.
Ferner hat die Firma auch Verträge mit ähnlichen Sammelorganisationen in Nordwesteuropa sowie mit Gabelstaplerherstellern und Importeuren von Autos und E-Bikes geschlossen. Dadurch sei eine konstante Versorgung mit Batterien sichergestellt, heißt es.
Man habe sich für Rotterdam wegen seiner strategisch günstigen Lage entschieden, begründet Henny van Dort, CEO von uRecycle, die Standortwahl. »Wir können uns hier zu einer vollwertigen Anlaufstelle für Recycling und Wiederverwendung in Europa entwickeln.« Die Versorgungsleitungen nach Rotterdam seien gut. »Aber das ist noch nicht alles. Auf dem Gebiet der Energiewende und der Kreislaufwirtschaft ist hier viel los. Rotterdam passt also gut zu dem, was wir seit mehr als einem Jahrzehnt tun. Wir wollen auch neue Partnerschaften in Rotterdam eingehen«.
Fokus auf Wiederverwertung von Industriebatterien
Eine Batterie enthält Stoffe, die für die Wiederverwendung wertvoll sind, aber auch Stoffe, die der Umwelt schaden können. uRecycle hat ein Verfahren, um sie zu trennen und sicher zu verarbeiten. Neben dem Recycling liegt der Schwerpunkt insbesondere auf der Wiederverwendung von Industriebatterien. Diese bestehen hauptsächlich aus Batterien von Elektroautos. Wenn sie darin nicht mehr eingesetzt werden könnten, gebe es viele Möglichkeiten sie anderweitig zu nutzen, heißt es.
Nach der Sortierung alter Batterien nach ihrer chemischen Zusammensetzung werden sie zerkleinert. Die zerkleinerten Batterien durchlaufen dann einen umfangreichen Sieb- und Filterprozess, der zur Herstellung eines Produkts mit der Bezeichnung »schwarze Masse« führt. Darin enthalten sind eine Reihe von Substanzen wie Zink, Manganoxide, Kobalt, Nickel und andere Metalle, die für den Einsatz in neuen industriellen Anwendungen wertvoll sind.
Nachfrage nach Batterie-Recycling steigt
URecycle erwartet für die kommenden Jahre ein deutliches Wachstum bei der Verarbeitung und dem Recycling von Industriebatterien, insbesondere durch die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrs.
»Wir arbeiten daran, unseren Hafen und unsere Industrie mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang zu bringen. Neben der Fokussierung auf Effizienz, neue Infrastruktur und die Entwicklung eines neuen Energiesystems müssen wir jetzt auch Maßnahmen ergreifen, um kreisförmige Produktionsprozesse zu etablieren«, sagt Allard Castelein, CEO der Rotterdamer Hafenbehörde.
Der neue uRecycle-Standort wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2020 in Betrieb genommen. Rund 40 neue Arbeitsplätze sollen dadurch entstehen.