Während alle Häfen in der Nordrange zum Teil deutliche Einbußen vermelden, gibt es in Antwerpen trotz Corona weiteres Wachstum.
Der Hamburger Hafen muss Rückgänge (-6,6 %) verkraften. Bremen verlor nach einem bereits schwachen Jahr 2019 bis März weitere -2,8 %, auch in Rotterdam sackte das Containervolumen um -4,7 %. Schuld sind die weltweiten Störungen der Produktions- und Logistikketten infolge der Coronakrise.
Nicht so Antwerpen: Bis einschließlich April 2020 stieg der Gesamtumschlag um 0,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Containerverkehr ging im April 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar zurück, für die ersten vier Monate aber gibt es aber immerhin noch einen Zuwachs von 6,1 % (TEU). Gleichzeitig sei jedoch ein starker Anstieg der Leercontainertransporte in Richtung China zu beobachten – »ein positives Zeichen für die Container-Nachfrage im Land«, heißt es in Antwerpen.
Breakbulkumschlag bricht fast um ein Drittel ein
Im Bereich Breakbulk mit Stahl als wichtigstem Produk gab es hingegen einen starken Rückgang um -15,7 % im April und um insgesamt -29,1 % nach den ersten vier Monaten 2020. Aufgrund der fehlenden Produktion im Automobilsektor blieben sowohl die Neuwagenimporte aus Asien als auch die Fahrzeugexporte aus Europa aus. Darüber hinaus brachte die Corona-Krise den Gebrauchtwagenmarkt praktisch zum Erliegen. Der Gesamt-RoRo-Umschlag ging daher im Zeitraum Januar–April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -16,2 % zurück.
Andere Dry-Bulk-Segmente stehen ebenfalls unter Druck. Beim Umschlag von Liquid Bulk ist ein Rückgang von -2,5 % zu verzeichnen, was vor allem auf die geringere Nachfrage nach Ölderivaten zurückgeführt wird. Der Umschlag chemischer Produkte zeigte in den ersten vier Monaten dieses Jahres einen leichten Anstieg um +0,6 %. »Die Auswirkungen eines Nachfragerückgangs aufgrund der Corona-Krise werden in den kommenden Monaten noch stärker zu spüren sein«, heißt es weiter.
Hamburg, Bremen, Rotterdam mit Einbußen
Hamburg hatte erst jüngst vor allem wegen des ausbleibenden Containergeschäfts aus China einen Rückgang im Seegüterverkehr von -7,9 % auf 31,9 Mio. t gemeldet. Der Containerumschlag sank um -6,6 % und erreichte nur noch 2,2 Mio. TEU. In Rotterdam gab der Boxen-Umschlag auf knapp 3,55 Mio. TEU nach, was einem Minus von -4,7 % in TEU entspricht.
In Bremen gab es Einbußen von -2,8 % auf knapp über 1,2 Mio. TEU im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Automobilumschlag stürzte sogar um -15,8 % auf 455.000 Einheiten (Q1 2019: 541.000) ab. Dass der Gesamtumschlag (17,8 Mio. t) nach drei Monaten dennoch leicht mit +1,1 % im Plus liegt, ist einem Zuwachs beim flüssigen Massengut (+11,8 %) und im klassischen Stückgutgeschäft (+11,9 %) zu verdanken.