Lange gab es für den Hafen Antwerpen nur Zuwachs, jetzt aber schlägt die Coronakrise auf den Umschlag durch. Nur der Container-Bereich bleibt stabil.
Im ersten Halbjahr sackte die im Hafen von Antwerpen umgeschlagene Gütermenge um 4,9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab. Ausnahme: das Containersegment. Trotz vielen ab April stornierten Anläufen der Linienreedereien gab es dank eines starken ersten Quartals nochmals einen Zuwachs – wenn auch nur leicht um +0,4%.
Bei konventionellem Stückgut sind die Umschlagzahlen dagegen bereits seit Mitte 2019 rückläufig, in den ersten sechs Monates des Jahres lagen die Einbußen bei -29%. Bei der wichtigsten Gütergruppe »Eisen und Stahl« waren es sogar -33,1%. Der RoRo-Umschlag ging vor allem durch Verluste im Automobilsektor um -21,8% gegenüber 2019 zurück.
Während der Kohleumschlag im ersten Quartal noch zunahm, sei er im zweiten Quartal faktisch zum Erliegen gekommen. Ein Minus von 13,1% war die Folge. Bei Düngemitteln, die den größten Anteil des Dry-Bulk-Volumens ausmachen, gab es hingegen ein kleines Plus von +1%. Eine Rückgang von -7,5% verzeichnete der Hafen bei flüssige Massengütern wie Öl und Mineralöl-Produkten. Erst im Zuge der Lockerungen der Corona-Maßnahmen und der Erholung des Ölpreises habe der Umschlag im Mai und Juni wieder angezogen.
In den vergangenen sechs Monaten liefen 6.797 Seeschiffe den Hafen Antwerpen an, was einem Rückgang von -5,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Bruttotonnage dieser Schiffe sank um -7,9% auf 193 Mio. t.