Das Wasserstraßen und Schifffahrtsamt (WSA) Elbe hat den Betrieb aufgenommen. Es ist das größte der insgesamt 17 neuen Ämter.
Das WSA Elbe ist zuständig für über 600 km Elbe von der tschechischen Grenze bis vor die Tore Hamburgs einschließlich der Nebenflüsse Saale und Ilmenau sowie für das Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Hinzu kommen der Elbe-Lübeck-Kanal, die vom Wassertourismus hoch frequentierte Müritz-Elde-Wasserstraße und die Störwasserstraße.
Das WSA Elbe unterhält mit der Kanalbrücke Magdeburg die längste Kanalbrücke Europas. Zum Aufgabenbereich gehören auch 47 Schleusenkammern und 51 Wehranlagen, darunter das Wehr Geesthacht, das längste regulierbare Wehr Deutschlands. Zu unterhalten sind darüber hinaus unter anderem über 1.100 km Binnenwasserstraßen, rund 260 km Dämme und Deiche, 7.000 Flussbuhnen sowie jeweils fünf Leitzentralen und Pumpwerke.
»Die über 800 Beschäftigten des neuen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe sind zuständig für ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Revier, das das komplette Portfolio der Aufgaben an den Binnenwasserstraßen abbildet. Damit verbunden ist eine große Verantwortung für eine bedeutende Verkehrs- und Wirtschaftsregion Deutschlands«, so Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt.
Umsetzung des Grenzkonzeptes Elbe von zentraler Bedeutung
Besonders wichtig für das WSA Elbe sei auch die Umsetzung des Gesamtkonzeptes Elbe, das wesentliche Grundlage für das Handeln von Bund und Ländern sei. Ziel sei die weitestgehende Wahrung ökologischer und verkehrlicher Interessen an der Elbe.
Zu den Arbeitsschwerpunkten des neuen Amtes gehören außerdem die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an den Wehranlagen und die Renaturierung der Ilmenau.
Das Amt ist das 14te neu strukturierte WSA. Es geht aus den Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern Magdeburg, Dresden und Lauenburg hervor. Diese drei Standorte bleiben erhalten. Leiter des neuen WSA Elbe ist Tjark Hildebrandt. Er führte bereits über fünf Jahre lang das WSA Magdeburg.
»Die Neustrukturierung schafft die Voraussetzungen dafür, dass unser Amt von nun an für die Länder und Schifffahrtstreibenden an der Binnenelbe alleiniger Ansprechpartner für ganz unterschiedliche Belange ist. Von den neu geschaffenen Synergien und den gebündelten Kompetenzen werden die Nutzerinnen und Nutzer profitieren«, kommentiert Hildebrandt.
»Jetzt liegt die Kompetenz und Verantwortung für die gesamte Binnenelbe in einer Hand. Das ist ein wichtiges Signal für die Region und wegweisend für die Zukunft. Mit der Einrichtung des größten Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes nähert sich die WSV-Reform ihrem Abschluss«, erzänzt Michael Güntner, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).
Die Reform der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV-Reform) gilt als eine der größten Verwaltungsreformen der vergangenen vier Jahrzehnte. Bundesweit werden 39 Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter zu 17 neuen Ämtern zusammengeführt.
Bereits umgesetzt ist die Neuorganisation der wasserstraßenbezogenen Aufgaben des BMVI und die Zusammenlegung der früheren sieben Wasser- und Schifffahrtsdirektionen zu einer Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in Bonn. Die Aufgaben und Kompetenzen im Binnen- und Küstenbereich liegen nun in einer zentralen Behörde. Ziel sei es, die Leistungsfähigkeit der WSV nachhaltig zu steigern.