Tiefgangoptimiert mit diesel-elektrischem Antrieb und einem extrabreiten Schiffsdesign – die HGK Shipping hat einen weiteren Gastanker bestellt.
Der Auftrag ging an die niederländischen Werft De Gerlien Van Tiem. Die unkonventionellen Maße sollen auch bei Niedrigwasser eine besonders hohe Tragfähigkeit gewährleisten, heißt es in einer Mitteilung der HGK. Entwickelt wurde die »Gas 96« in enger Abstimmung mit zwei großen Chemieunternehmen aus den Niederlanden und Deutschland. Im Rahmen eines langfristigen Chartervertrags soll das Schiff ab 2025 die Versorgung beider Unternehmen sicherstellen.
Die »Gas 96« ist bereits das dritte Gastankschiff der HGK Shipping, das eine extreme Tiefgangoptimierung mit einem diesel-elektrischen Motor vereint. Auch der neueste Gastanker wurde vollständig im hauseigenen Design Center entwickelt. Die Vereinigung einer hohen Tragfähigkeit von 300 t ab einem fahrbaren Tiefgang von 1,20 m mit den Dimensionen von 110 m Länge und 15 m Breite unterscheidet sich den Angaben zufolge von allem, was bisher auf dem Rhein unterwegs ist. Die maximale Tragfähigkeit liegt bei mehr als 2.500 t.
HGK plant Gastanker als Mega Barge
»Die Konstruktion verbindet optimal die Designs der ›Gas 94‹ und der ›Mega Barges‹, mit denen wir bereits beweisen konnten, dass wir ungewöhnliche Abmessungen leistungsfähig und sicher auf die Wasserstraße bringen können«, sagt Anke Bestmann, Geschäftsführerin der HGK Gas Shipping.
Die Indienststellung des neuen Gastankschiffes ist für das vierte Quartal 2025 geplant. Das Kasko wird auf einer Werft in Osteuropa gefertigt. Der finale Abbau findet in der Werft De Gerlien Van Tiem in Druten (Niederlande) statt. Mittels des installierten Power Management Systems wird die bereitgestellte Leistung optimal an den Leistungsbedarf angepasst und damit der Brennstoffverbrauch sowie die Abgasemissionen reduziert.
Zudem sei der Antrieb »Future-Fuel-ready« konzipiert und könne zu einem späteren Zeitpunkt auf alternative Antriebe und Treibstoffsysteme umgerüstet werden, heißt es. Das gesamte Ladungssystem des Neubaus sei zudem für einen möglichen Transport des Wasserstoffderivates Ammoniak vorbereitet und versetze somit den Charterer sowie die HGK Shipping in die Lage, auch künftige Transportbedarfe in Verbindung mit der Energiewende abzudecken.